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STOPP! Die 5-Sekunden-Regel gegen Stress im Arbeitsalltag

Tanja Zeitz • 5. Juli 2025

Die STOPP-Technik: Ein Quick-Win für besseren Umgang mit akutem Stress

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Kennen Sie das? Im Alltag eskaliert eine Situation – und Sie merken erst hinterher: „Ich hätte anders reagieren können …“


Stressige Situationen gibt es überall: im Kundenkontakt, in Meetings, in der spontanen Abstimmung mit Kollegen. Besonders in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), in Organisationen mit viel Publikumsverkehr und in Teams, in denen täglich schnelle Entscheidungen gefragt sind, ist die Belastung hoch.


Kundenwünsche, interne Abstimmungen, unvorhergesehene Probleme – oft läuft alles gleichzeitig. Wer da nicht aufpasst, reagiert irgendwann nur noch, statt zu agieren.


Damit Sie und Ihre Mitarbeiter mit Stress im Arbeitsalltag besser umgehen können, stelle ich Ihnen hier einen Quick Win vor - die STOPP-Technik. Wie das mit den sogenannten Quick Wins so ist: ein kleiner Einsatz mit großer Wirkung und einer schnellen Möglichkeit der Umsetzung.


Die STOPP-Technik


Die STOPP-Technik ist ein einfaches, aber sehr wirksames Werkzeug, das in genau solchen Momenten hilft: Wenn es zu schnell, zu laut, zu viel wird – und Sie trotzdem ruhig, klar und handlungsfähig bleiben möchten.


Was bedeutet STOPP eigentlich?


STOPP ist ein Merkwort, das für fünf einfache Schritte steht:


S – Stopp!

Unterbrechen Sie innerlich das, was Sie gerade tun. Sagen Sie sich selbst: Halt!
Das schafft einen Moment des Innehaltens – Ihr innerer Autopilot wird kurz ausgeschaltet.


T – Tief durchatmen!

Atmen Sie einmal bewusst langsam ein und aus. Das reduziert Stressreaktionen im Körper, beruhigt Ihr Nervensystem – und gibt Ihnen einen Moment Zeit, bevor Sie reagieren.


O – Orientieren

Was passiert gerade? Was spüren Sie? Was denken Sie? Was brauchen Sie jetzt?
Ein kurzer Check-in mit sich selbst – körperlich, gedanklich und emotional.


P – Perspektive wechseln

Was würde eine außenstehende Person jetzt sagen? Wie wichtig ist die Situation in einer Stunde, einem Tag oder einer Woche?
Dieser Perspektivwechsel hilft, impulsive Reaktionen zu vermeiden.


P – Planen & Handeln

Was ist jetzt der nächste kluge Schritt? Entscheiden Sie sich bewusst – und handeln Sie entsprechend.

 


Warum ist das hilfreich im Arbeitskontext?


STOPP wirkt wie eine innere Pause-Taste. Die Technik schafft einen kleinen Moment Abstand zwischen Reiz und Reaktion.


Das ist besonders wertvoll, wenn:

  • Konflikte entstehen (z. B. im Kundengespräch oder im Team),
  • Entscheidungen unter Zeitdruck getroffen werden müssen,
  • Emotionen die Kontrolle übernehmen (z. B. bei Frust oder Ungeduld).

Gerade in Teams, die eng zusammenarbeiten und oft improvisieren müssen, ist STOPP ein hilfreiches Mini-Ritual: Es fördert bewusstes Handeln – statt impulsives Reagieren.

 

Beispiele aus dem Arbeitsalltag


BEISPIEL 1: Im direkten Kundenkontakt – ein herausforderndes Kundengespräch:


Eine Kundin ist ungehalten, weil ein Produkt nicht verfügbar ist.
Sie spüren, wie Ihre Stimme schärfer wird. STOPP!
Sie atmen tief durch, orientieren sich: „Ich verstehe, dass Sie sich ärgern.“
Sie wechseln die Perspektive: „Was braucht die Kundin gerade?“
Dann handeln Sie ruhig und lösungsorientiert: „Ich kann Ihnen das Produkt bis morgen bestellen – oder wir sehen uns eine Alternative an.“


BEISPIEL 2: Im Projektmeeting – Spannungen im Team:


Zwei Teammitglieder diskutieren hitzig. Sie möchten eingreifen – sind aber selbst angespannt.
STOPP! – innerlich anhalten, durchatmen.
Sie fragen sich: „Was passiert hier gerade – und was ist meine Rolle?“
Dann bringen Sie Ruhe hinein: „Ich sehe, das ist ein wichtiges Thema. Lassen Sie uns strukturiert vorgehen – eins nach dem anderen.“


BEISPIEL 3: Im Handwerksbetrieb – Zeitdruck auf der Baustelle:


Das Telefon klingelt ununterbrochen, ein Kollege fällt kurzfristig aus, und die nächste Baustelle wartet.
Sie fühlen sich überfordert – oder kurz davor, jemandem unfreundlich zu begegnen.
STOPP! – kurz innehalten, durchatmen.
Sie orientieren sich: „Welche Aufgabe ist jetzt wirklich wichtig? Wer kann mich unterstützen?“
So wird aus Überforderung eine kontrollierte Entscheidung.

 

Was macht STOPP so wirksam?


Die STOPP-Technik schafft eine Mini-Pause im Autopiloten-Modus. Psychologisch gesehen durchbricht sie das automatische Reiz-Reaktions-Muster, das in Stresssituationen schnell abläuft.

Statt unüberlegt zu reagieren, entsteht:


  • Abstand zur Situation
  • Bewusstsein für das eigene Erleben
  • Handlungsspielraum für klügere Entscheidungen
  • Selbstführung statt Fremdsteuerung

 

So führen Sie STOPP im Team ein


STOPP funktioniert nicht nur individuell, sondern auch als gemeinsame Technik im Teamalltag.


Drei Schritte zur Einführung:


1 STOPP kurz vorstellen

Am besten anhand einer Alltagssituation im Team.


2 Sichtbarkeit schaffen
Ein Flipchart im Pausenraum, eine Karte im Team-Chat oder ein Reminder auf dem Whiteboard.


3 Übung im Alltag
Bei Meetings oder Nachbesprechungen: „Was hätte STOPP hier gebracht?“
Oder als kurzes Innehalten bei stressigen Momenten: „STOPP – wie geht es mir gerade?“


Je öfter STOPP genutzt wird, desto natürlicher wird die Anwendung – ohne künstlich zu wirken.

 


Hintergrundwissen: Die Wurzeln der STOPP-Regel


Die Technik stammt aus der Achtsamkeitspraxis und wird heute in Coaching, Stressprävention und Psychotherapie eingesetzt.
Besonders im Arbeitskontext hat sich die Variante mit „O = Orientieren“ bewährt, da sie klarer und aktiver wirkt.

STOPP lässt sich mühelos in bestehende Routinen integrieren, zum Beispiel als gemeinsame Reflexion nach stressigen Situationen oder als bewusster Einstieg in ein Meeting.

 


Mein Fazit: Eine kleine Methode mit großer Wirkung, ein "Quick Win"


STOPP ist kein Allheilmittel – aber ein wirksamer erster Schritt.
Teams, die sich selbst regulieren können, agieren klarer, kommunizieren ruhiger und arbeiten besser zusammen.

Gerade in anspruchsvollen Arbeitsumfeldern kann STOPP zum Schlüssel werden: Für mehr Respekt, bewusstere Entscheidungen und gegenseitiges Verständnis.

 


Möchten Sie STOPP in Ihrem Team verankern?


Ich begleite Unternehmen, Teams und Organisationen dabei, gesunde Kommunikations- und Verhaltensroutinen zu entwickeln – sei es in Meetings oder im Arbeitsalltag.


Nehmen Sie gern Kontakt mit mir auf – gemeinsam finden wir den passenden Weg für Ihr Team.

 

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